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Parodontaltherapie

Zu Beginn wird das Ausmass der Erkrankung erfasst. Dazu sind umfangreichere Befunde als bei der Routineuntersuchung nötig. An jedem Zahn wird das Ausmass an Gewebeabbau bestimmt (Sondierung) und, wo nötig, werden Röntgenbilder erstellt. Allenfalls wird eine bakteriologische Probe aus den Zahnfleischtaschen entnommen.

In den ersten Sitzungen werden die Zähne durch die Dentalhygienikerin oder den Zahnarzt gründlich gereinigt; speziell gilt es, den unter dem Zahnfleisch liegenden Zahnstein möglichst vollständig zu entfernen. Es wird Ihnen gezeigt, wie Sie Ihre Zähne pflegen sollen, um die Neubesiedelung der Zähne mit Bakterien zu verhindern. Unter Umständen werden in dieser ersten Phase vom Zahnarzt zu stark geschädigte Zähne entfernt und defekte Füllungen ersetzt. Jede Massnahme hat das Ziel, die Bakterien und deren Schlupfwinkel zu eliminieren. Nach einer Heilungszeit von ungefähr 6 bis 8 Wochen wird das Zahnfleisch neu beurteilt (Reevaluation). Eine erfolgreiche Therapie zeigt sich in einer verminderten Entzündung: Das Zahnfleisch blutet nicht mehr, die Zahnfleischtaschen sind weniger tief, die Zähne sind fester verankert.

Haben einzelne Zähne noch nicht erfolgreich auf unsere erste Behandlungsphase angesprochen, muss eine Reinigung der Wurzeln unter Sicht (Lappenoperation) erfolgen. In gewissen Fällen ist die Verabreichung von Antibiotika angezeigt. Länger erscheinende und vielleicht auch sensiblere Zähne sind vielfach eine Folge des Heilungsprozesses in dieser zweiten Therapiephase. Das verloren gegangene Knochengewebe ist jedoch trotz rasanter Fortschritte in der Parodontologie bis heute nur in seltenen Fällen regenerierbar.

Der Zustand Ihrer Zähne und des Zahnhalteapparates wird in Zukunft regelmässig durch unser Prophylaxeteam verfolgt und eventuell neu entstandene Beläge werden entfernt. Das Recall ist für die Sicherstellung des Therapieerfolges absolut notwendig. Das Recallintervall kann zwischen drei und sechs Monaten betragen. Der Langzeiterfolg hängt jedoch nicht nur von den regelmässigen Kontrollsitzungen ab, sondern auch von der täglichen gründlichen Mundhygiene, die verhindern soll, dass sich neue Bakterienbeläge bilden.

Autorin: Dr. med. dent. Antje Marianne Straub

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