A bis Z

Knirschen und Pressen mit den Zähnen (Bruxismus)

Eigentlich soll unser Körper nachts entspannen und ausruhen. Doch immer mehr Menschen pressen oder knirschen nachts oder bei Anstrengung mit den Zähnen, das heisst sie reiben Unter- und Oberkiefer unter grossem Druck gegeneinander. Sie sind sich dessen meist selbst nicht bewusst. Ursache sind vor allem Stresssituationen wie psychische Anspannung, seelische Belastung oder beruflicher Druck. In seltenen Fällen liegen die Ursachen bei den Zähnen (zum Beispiel zu hohe Füllung).

Die Folgen werden am Gebiss meist schnell sichtbar, denn langfristig führt das ständige Zähneknirschen zu Abnutzungserscheinungen an den Zähnen und zu Schäden und Schmerzen in den Kiefergelenken und Kaumuskeln (siehe Schmerzen im Bereich der Kaumuskulatur und Kiefergelenk-MAP).

Da das Zahnfleisch durch den ausgeübten Druck nicht mehr ausreichend durchblutet wird, können auch Zahnfleischentzündungen hervorgerufen werden. Um die Zähne so schnell wie möglich zu entlasten, können wir für Sie eine Michiganschiene erstellen. Sie verhindert, dass die Zähne aufeinander reiben. Dies schützt die Zähne vor weiterer Schädigung, beseitigt allerdings nicht die Ursachen. Um denen zu Leibe zu rücken, sind Entspannungsübungen und Antistress-Training, manchmal auch eine psychologische Betreuung zu empfehlen.

Es hat sich ein abgestuftes Behandlungskonzept bewährt, welches folgendermassen umschrieben werden kann:

  • Information über den Zustand Ihrer Zähne und über mögliche Ursachen der Schmerzen
  • Einleitung einfachster Selbst-Behandlungs-Massnahmen (Eigenmassage, Wärme, Kälte...)
  • Harmonisierung der Zahnbelastungen durch die Anfertigung geeigneter Knirsch-Schienen
  • kurzzeitige Behandlung mit Schmerzmitteln (Prophylaxe gegen Chronifizierung des Schmerzes)
  • Verordnung von Physiotherapie
  • Koordination einer Entspannungstherapie und/oder einer psychologischen Unterstützung
  • nach Abklingen der Symptome bei Bedarf neue Zahnrekonstruktionen zur Verbesserung der Gebiss-Situation

Autorin: Dr. Enisa Berovic

zurück