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Karies

Dabei handelt es sich um eine Erkrankung der Zähne, die eigentlich vermieden werden kann. Die Ernährung spielt sowohl bei der Kariesentstehung (Karies=Lochfrass) als auch bei der Kariesprophylaxe eine Rolle. Betreffend Karies werden uns meistens die folgenden Fragen gestellt:

Wie kommt es zu Löchern in den Zähnen?
In Ihrem Mund sind natürlicherweise Bakterien vorhanden. Diese haften an den Zähnen, speziell in Grübchen, entlang den Zahnhälsen und zwischen den Zähnen. Werden diese Bakterien nicht täglich entfernt, bilden sie dichte Beläge (Plaque). Die Bakterien benötigen zu ihrem Überleben Zucker; aus diesem gewinnen sie Nährstoffe, als Stoffwechselprodukte werden Säuren gebildet. Säuren lösen die Zahnhartsubstanzen (Schmelz, Dentin) auf. Als Kreidefleck bezeichnen wir eine oberflächliche Entkalkung im Zahnschmelz, die – früh genug erkannt und in Zukunft gut gereinigt – nicht repariert werden muss. Brechen die aufgelösten Zahnflächen jedoch ein und wird das unter dem Zahnschmelz gelegene Dentin (Zahnbein) aufgeweicht, entsteht das Loch im Zahn. In diesem Falle muss der Zahn aufgebohrt, Karies entfernt, sowie gefüllt werden.

Wie können Sie die Karies verhindern?
Karies ist keineswegs ein unvermeidbares Schicksal: Auch wer von Geburt auf einen etwas weicheren Schutzmantel aus Zahnschmelz hat, kann seine Zähne vor Karies schützen! Die Präventionsmassnahmen gegen Karies sind seit 1960 weit verbreitet und sehr erfolgreich. Vor diesem Zeitpunkt war Karies ein bei den meisten Patienten verbreiteter Zahnschaden. Heute ist das Auftreten von Karies bei den Jugendlichen um über 90% reduziert worden. Der Erfolg war durch die Einführung des Mineralstoffes Fluorid möglich, der in vielen Speisen und im Trinkwasser natürlicherweise vorkommt. Fluorid macht den Zahnschmelz gegenüber dem Säureangriff der Bakterien widerstandsfähiger.

Achten Sie deshalb darauf, eine fluoridhaltige Zahnpasta zu verwenden. Bei Patienten mit erhöhtem Kariesrisiko empfehlen wir die Verwendung weiterer fluoridhaltiger Mundhygienemittel (Fluorid Gelée, Zyma Fluor Tabletten). Verschiedene Lebensmittel enthalten ebenfalls Fluorid (z.B. Salz aus der grünen Packung, Aqui Mineralwasser). Neben der Fluoridprophylaxe ist es entscheidend, dass Sie Ihre Zähne regelmässig und richtig reinigen, damit sowohl Bakterien wie auch Speisereste möglichst reduziert werden.

Und nicht zuletzt kann man mit einer zuckerarmen Ernährung eine gute Kariesprophylaxe betreiben. Der Zuckerkonsum muss vermindert werden; speziell sollen zuckerhaltige Zwischenmahlzeiten und Getränke vermieden und dafür auf zahnschonende Produkte ausgewichen werden (Süssigkeiten mit dem „Zahnmännli“). Neben der Fluoridprophylaxe, der Mundhygiene und der zahnschonenden Ernährung gilt der regelmässige Zahnarztbesuch (Recall) als viertes Standbein in der Prävention. Die Früherkennung von beginnender Karies kann verhindern, dass ein Zahn aufgebohrt werden muss.

Was tut der Zahnarzt gegen Karies?
Jeder Zahn wird von uns inspiziert. Wir benötigen periodisch Röntgenbilder für eine exakte Diagnostik des Zahnzwischenraums. Danach können wir Sie bereits über Ihr individuelles Kariesrisiko informieren. Wir werden mit Ihnen Prophylaxemassnahmen besprechen und einüben, um die weitere Ausbreitung der Karies zu verhindern. Ein initialer, auf den Schmelz begrenzter Defekt, kann durch Prophylaxemassnahmen gestoppt werden. Ein ganz neuer Ansatz zum Thema "Karies heilen" bietet dabei das Produkt Curodont, das wir als eine der ersten Praxen in der Schweiz anbieten.

Ist bereits ein Loch entstanden, muss die Karies mittels Bohrern entfernt werden und der Defekt mit einem Füllungsmaterial versehen werden. Bei bis zum Zahnnerv (Pulpa) reichender Karies ist unter Umständen sogar eine Wurzelbehandlung nötig; diese Behandlung ist meistens zeitaufwändig und kostspielig. Beachten Sie bitte, dass keine Füllung so stabil ist und in keinem Falle den Zahn so gut schützt wie der gesunde Zahn selbst. Nur präventive Massnahmen erhalten auf lange Zeit die Zahngesundheit und sind zudem günstiger als jede zahnärztliche Arbeit!

Autorin: Simone Krämer

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